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Kavalier Spreti

Kavalier Spreti

An dieser Stelle gibt es nichts zu sehen, es ist ein Ort der Erinnerung. Einst befanden sich hier Kavalier Spreti - eine kleine, mit Bäumen beplanzte Erhebung soll wenigstens den Grundriss andeuten - und das Neue Harder Tor. Es ist die gleich enge Verbindung Tor - Kavalier gewesen, wie wir sie bei Kavalier Heideck bereits gesehen haben. Auch hier erfolgte der Umbau zur Kaserne, jedoch mit einem großen Unterschied: Dem Gebäude wurde noch ein zweites Stockwerk aufgesetzt, in dem sich dann das Offizierskasino befand.

Ältere Ingolstädter berichten heute noch, daß Spreti auf sie "wie ein Schloß" gewirkt hätte und welch monumentaler optischer Abschluß das Werk im Norden der Harderstraße gewesen sei.

Namenspatron des Werkes war Maximilian Graf von Spreti (1766 Straubing - 1819 München). Wegen seiner hohen Verdienste in den Napoleonischen Kriegen erfolgte die Aufnahme in den Militär-Max-Joseph-Orden. Spreti wurde sogar 1812 für kurze Zeit zum Kommandanten von Ingolstadt ernannt.
Die Fassadengestaltung des Tores außen vor dem Kavalier hatte ebenfalls Leo von KLenze übernommen. Hier fehlte zwar der reiche Figurenschmuck, aber der Bau in seiner Strenge muß ebenfalls sehr beeindruckend gewesen sein.
Jedoch war die Zeit noch nicht reif und so wurde das wertvolle Ensemble nach dem 2. Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht. Ein neues Verständnis der "Schanzer" zu "Ihren" Festungsbauten mußte erst wieder entstehen. Die einzigen Überbleibsel der ehemaligen Toranlage sind das kleine Torwächter-Häuschen und die Stützmauern der gekrümmten Durchfahrt durch das Glacis.